Kreismeisterschaften 2017 - Erwachsene

Letzte Einzelmeisterschaften der Tischtenniskreise Schweinfurt und Haßberge mit bekannt mäßiger Beteiligung

Es sind nicht mehr viele Veranstaltungen, welche die Tischtenniskreise Schweinfurt und Haßberge organisieren müssen. Dann gehören sie der Geschichte an. Dass die stattliche Halle des Marienbachzentrums in Dittelbrunn am Sonntag, 24. September mit  üppigem Platzangebot aufwartete, wie es sonst nur Profispielern zur Verfügung steht, liegt jedoch nicht am Trauerflor, den – wie man meinen könnte – Aktive und Funktionäre im unterfränkischen Osten ob des baldigen Verschwindens ihrer Tischtennisheimat an sich tragen und voller Gram nicht  zum Schläger greifen. Dass so wenige erwachsene Spieler zu den letzten Einzelmeisterschaften ihrer Tischtenniskreise kamen und die gute Organisation der Ausrichterin SpVgg Hambach mit ihrer Anwesenheit belohnten, ist Teil einer seit Jahren anhaltenden rückläufigen Tendenz zur Unlust am Individualwettkampf, die nach einer Ausweitung der Aktionsradien durch Reform der Organisationsstrukturen geradezu schreit. Denn für den verbliebenen harten Kern der leidenschaftlichen Wettkampfspieler nimmt die Herausforderung und damit der Spaßfaktor folglich ebenfalls rapide ab. Am Sonntag war das den 45 Männern und zwei Frauen allerdings nicht anzumerken. Sie waren mit Eifer und Begeisterung bei der kleinen runden weißen Sache. Mit den Frauen waren in den Leistungsklassen E (QTTR bis 1250) und C (bis 1500) jeweils 13 Teilnehmer am Start, in der Leistungsklasse D (bis 1400) waren es 17, in der Leistungsklasse B (bis 1650) vier.

Hier sorgte allein Thomas Hahn vom TSV Schwebheim dafür, dass der Wettkampf nicht ein Unternehmen der Tischtennisfamilie Schulze aus Fuchsstadt wurde. Denn neben den Nachwuchstalenten Florian (17) und Bastian (14) ist inzwischen auch Vater Ricardo in dieser Leistungsklasse ange-kommen. Der Jüngste stand am Ende ganz oben. Bastian Schulze gab kein Spiel ab und wurde vor seinem Vater (2:1) und Bruder (1:2) Kreismeister der B-Klasse. Thomas Hahn konnte kein Spiel gewinnen. Qulifiziert sind sie dennoch alle für die Bezirksmeisterschaften, die im Oktober in Veitshöchheim stattfinden werden.

Ebenfalls qualifiziert sind die beiden einzigen Spielerinnen der Kreismeisterschaft. Daniela Boldt vom TSV Goßmannsdorf setzte sich mit 3:1 Sätzen gegen Olga Schneider von der DJK Schweinfurt durch und wurde Kreismeisterin. Die Schweinfurterin indes verkörpert seit Jahrzehnten wie keine Zweite die weibliche Komponente des Tischtenniskreises. Es gibt kaum einen Wettbewerb, an dem sie nicht teilgenommen hätte.

Vor einem Jahr hatte er in Unterspiesheim auf dem Siegerpodest der D-Herren gestanden, am Sonntag krönte er seine Leistungen mit der Meisterschaft bei den C-Herren.  Martin Goldstein (DJK Gänheim) hatte für seinen Erfolg alle Hände voll zu tun und sowohl im Halbfinale gegen Doppelpartner Niki Abel (TSV Goßmannsdorf, 3:1) als insbesondere im Finale gegen Peter Hartig (TSV Grettstadt, 3:2) zwei schwere Brocken aus dem Weg zu räumen. Während im Spiel gegen Abel unzählige Sequenzen von gekonnten Ballonabwehrbällen den Durchbruch und dem fachkundigen Publikum kurzweilige Unterhaltung brachten, wurde das Derby gegen Bavarian-TT-Race-Freund Hartig von Noppe und Schuss bestimmt – nicht minder unterhaltsam und mit dem besseren Ende für Goldstein. Ansehnliches Angriffstischtennis mit vielen Topspin-, Block- und Konterbällen bot auch das kleine Finale, das Niki Abel in fünf Sätzen gegen Max Dill (VfL Niederwerrn) gewann.

Kreismeister der D-Herren wurde Georgios Stefanis (SV Sömmersdorf) vor Daniel Köhler (TSV Ettleben), den er im Finale glatt in drei Sätzen bezwingen konnte. Zuvor hatte er im Halbfinale seinen Bruder Sotirios überwinden müssen, was ihm in 3:1 Sätzen gelang. Mit dem gleichen Satzverhältnis hatte sich im zweiten Halbfinale Daniel Köhler gegen Claus Wolf durchgesetzt.

Die eigens für Spieler mit niedrigen TTR-Werten geschaffene Leistungsklasse der E-Herren wurde auch bei der letzten Kreismeisterschaft gut angenommen. Hier setzte sich Patrick Fuss vom SV Sömmersdorf die Krone auf. Er verwies zunächst im Halbfinale Marco Pfister (DJK Gänheim) und dann im Finale seinen Vereinskollegen Wolfgang Pfister auf die Plätze. Das kleine Finale wurde zum Duell der Nachwuchsspieler, das Marco Pfister gegen Nils Dünninger vom TSV Goßmannsdorf in fünf hart umkämpften Sätzen für sich entschied.

Neben den Einzeln fanden Doppel-Wettkämpfe statt. Doppel-Kreismeister wurden bei den B-Herren Florian und Bas-tian Schulze (3:2 gegen Hahn/Schulze R.), bei den C-Herren Abel/Goldstein (3:2 gegen Braszus /Hartig), bei den D-Herren die beiden Stefanis-Brüder (3:1 gegen Gaul/Köhler) und bei den E-Herren das Sömmersdorfer Doppel Fuss/Pfister (3:2 gegen Boldt/Dünninger).
Für die ausgeschriebenen Mixed-Wettkämpfe waren nicht genügend Spielerinnen anwesend.

Die letzten Einzelmeisterschaften der Erwachsenen der Tischtenniskreise Schweinfurt und Hassberge wurden von den beiden KFW Einzelsport Alfred Glos (Schweinfurt) und Christian Kuhbandner (Hassberge) im guten Teamwork geleitet, so dass der Spielbetrieb reibungslos vonstatten ging. Aus dem Kreis Hassberge reisten eine Dame und sechs Herren nach Dittelbrunn, aus dem Kreis Schweinfurt waren es eine Dame und 39 Herren. Sie gehörten insgesamt 20 Vereinen an. Der SV Sömmersdorf war mit acht Spielern am stärksten vertreten. Auf je vier Spieler brachten es die Vereine TTC Fuchsstadt, DJK Gänheim und TSV Goßmannsdorf, je drei Spieler kamen von TSV Ettleben, TSV Grettstadt und VfL Niederwerrn, je zwei Spieler von FC Knetzgau, TSV Röthlein, TTC Sand, DJK Schweinfurt und DJK Üchtelhausen. Je einen Spieler entsandten DJK Brebersdorf, FC Geldersheim, TSV Gernach, TV Gerolzhofen, TSV Gochsheim, DJK Hergolshausen, DJK Schonungen/Mainberg und TSV Schwebheim.
Bei der Verabschiedung fand der KFW Einzelsport Alfred Glos noch einmal die gebührenden Dankesworte für die Ausrichterin SpVgg Hambach und das Team um Werner Fischer. Der Kreisvorsitzende Alfred Glos hatte allerdings die wehmütige Aufgabe, den Akteuren der Kreiseinzelmeisterschaften Schweinfurt nicht „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!“, sondern ein für alle Mal „Lebe wohl“ zu sagen.

(Bericht: Stefan Scheuring)